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Das Einmaleins

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„Das ist so leicht wie das Einmaleins!“

Ja, wenn es das bloß immer wäre! Vor allem dann, wenn es den Kindern schwer fällt, das kleine Einmaleins zu lernen, sind solche Redewendungen fehl am Platz.

In der zweiten Klasse ist das Einmaleins einer der Schwerpunkte im Mathematikunterricht. Wurden früher die einzelnen Einmaleinsreihen auswendig gelernt und oft wiederholt, werden sie heute nur kurz vorgestellt. Trainiert und geübt werden hingegen nur noch die so genannten Kernaufgaben.

Was sind Kernaufgaben beim Einmaleins?

Die Kernaufgaben sind 1 mal, 2 mal, 5 mal, 10 mal eine Zahl und die Multiplikation mit sich selbst. Alle anderen Aufgaben sollen mithilfe dieser Kernaufgaben gerechnet werden.

Nehmen wir als Beispiel die 7er-Reihe. Den Kindern werden folgende Kernaufgaben vermittelt:

  1 • 7 =   7

  2 • 7 = 14

  5 • 7 = 35

  7 • 7 = 49

10 • 7 = 70

Nun soll das Kind beispielsweise die Aufgabe  8 • 7  lösen. Vermittelt wird im Unterricht folgendes Vorgehen:

Möglichkeit 1: 8 • 7 = 10 • 7 − 2 • 7 = 70 − 14 = 56

Möglichkeit 2: 8 • 7 = 7 • 7 + 1 • 7 = 49 + 7 = 56

Möglichkeit 3: 8 • 7 = 5 • 7 + 2 • 7 + 1 • 7 = 35 + 14 + 7= 56

Das Kind soll also zunächst entscheiden, welchen Weg es rechnen will und dann die Aufgabe fehlerfrei lösen. Ob dieses Vorgehen so viel sinnvoller ist als das konsequente Auswendiglernen soll jeder selbst beurteilen.

Viele Erwachsene können das Ergebnis jedenfalls innerhalb von Sekundenbruchteilen sagen und müssen in keinster Weise rechnen, sie wissen es einfach. Und wer in den folgenden Jahren in Mathematik eine gute Note haben möchte, dem sei es empfohlen, das Einmaleins auswendig zu lernen, denn spätestens beim Rechnen mit Brüchen dauert das Berechnen mit den Kernaufgaben zu lange und bietet zu viele Fehlerquellen.

Damit das Üben Spaß macht, kann man verschiedene Spiele ausprobieren, die Groß und Klein Freude bereiten.

Piep

Vor Spielbeginn wird festgelegt, welche Einmaleinsreihe geübt werden soll. Dann fängt ein Spieler (bei Uneinigkeit immer der Jüngste) an, von 1 aufwärts zu zählen. Immer dann, wenn eine Zahl aus der ausgewählten Reihe dran ist, muss der Spieler stattdessen PIEP sagen. Wer falsch antwortet, scheidet aus und wird zum Schiedsrichter für die weiteren Spieler. Bei nur zwei Spielenden können Punkte vergeben werden und wer zuerst fünf Punkte hat, ist der Gewinner.

Zur Steigerung der Konzentration können zusätzlich zu den Zahlen der jeweiligen Reihe auch noch alle Zahlen gepiept werden, die die entsprechende Ziffer beinhalten. Zum Beispiel wird die 7er-Reihe gespielt, doch muss jetzt auch bei der Zahl 17 ein PIEP gesagt werden, obwohl sie nicht zur Reihe gehört, aber die Ziffer 7 enthält.

Zur Erlangung der Meisterschaft können später zwei Reihen gleichzeitig gespielt werden.

Dieses kurzweilige Spiel kann immer zwischendurch für Spaß und Wiederholung, auch beim Autofahren oder Kochen, gespielt werden und bewirkt innerhalb kürzester Zeit erstaunliche Lernfortschritte.

In welche Reihe passt die Zahl?

Ein Mitspieler nennt eine beliebige Zahl zwischen 1 und 100. Die anderen Mitspieler sollen nun nacheinander sagen, in welche Reihe(n) die Zahl passt. Jeder darf dabei immer nur eine Reihe sagen, damit die folgenden Spieler auch noch eine Möglichkeit haben, Reihen zu finden. Sind alle möglichen Reihen gefunden, ist der nächste Spieler an der Reihe.

Beispiel: Spieler eins nennt die Zahl 24.

Die Antworten sind:

1er-Reihe (geht immer, ist aber wichtig für Zahlen wie z.B. 59, wo es keine weiteren Reihen gibt)

2er-Reihe, weil 24 : 2 = 12

3er-Reihe, weil 24 : 3 = 8

4er-Reihe, weil 24 : 4 = 6

6er-Reihe, weil 24 : 6 = 4

8er-Reihe, weil 24 : 8 = 3

Dieses Spiel trainiert die Zahlzerlegung und erleichtert das Teilen ungemein.

Umkehr- und Tauschaufgaben beim Einmaleins

Diese beiden Begriffe werden von einigen Kindern verwechselt und viele Erwachsene können nichts damit anfangen, weshalb sie hier kurz erläutert werden sollen.

Tauschaufgaben

Bei den Tauschaufgaben werden die Zahlen rechts und links vom Malpunkt getauscht. Die Aufgabe kann vorne oder hinten stehen.

8 • 7 = 7 • 8

Umkehraufgaben

Bei den Umkehraufgaben wird der Rechenweg umgekehrt. Wie PLUS und MINUS sind auch MAL und GETEILT umgekehrte Rechenwege.

8 • 7 = 56

56 : 8 = 7 oder 56 : 7 = 8

Um diese Muster zu lernen und zu festigen, können täglich einfach zehn Aufgaben mündlich geübt werden. Abwechselnd nennt jeder Mitspieler eine Aufgabe und der andere Spieler muss die entsprechende(n) Umkehraufgabe(n) nennen.

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Sie können also sinnvoll Zeit mit ihrem Kind verbringen und auch die eigenen grauen Zellen wieder ein bisschen trainieren.

Autor: Doreen Fant

Autorin, Bloggerin

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