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Legasthenie und Dyskalkulie

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Legasthenie und Dyskalkulie

Legasthenie ist eine spezielle Form der Lese-/ Rechtschreibschwäche (LRS). Bei ihr sind drei Bereiche kennzeichnend:

– große Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/ oder Schreibens
– Aufmerksamkeitsschwankungen, wenn der betroffene Mensch sich mit Buchstaben beschäftigt, eventuell auch mit Zahlen und Noten (allen so genannten Symbolen)
– Beeinträchtigung von Sinneswahrnehmungen, die Voraussetzung dafür sind, dass man problemlos lesen und schreiben kann.

Dyskalkulie ist dementsprechend eine spezielle Form der Rechenschwäche.

Bei Kindern lassen sich die Lese-, Schreib- und Rechenübungen sehr wirkungsvoll durch ein Training derjenigen Sinneswahrnehmungen unterstützen, die zum Lesen, Schreiben und Rechnen erforderlich sind. Dies kann auf spielerische Art und Weise geschehen. Auch ist es wichtig, die Aufmerksamkeit beim Umgang mit Symbolen zu verbessern.
Daher wird in den Förderstunden der Legasthenietrainerinnen neben dem Symptomtraining auch ein Training der Sinneswahrnehmungen und der Aufmerksamkeit angeboten.

Mit dem Training sollte so frühzeitig wie möglich begonnen werden, da sich Erfolge dann umso besser einstellen. Auch kommt es viel seltener zu Folgeproblemen, vor allem in den seelischen Bereichen, die sich z.B. in Schlafstörungen und/oder Schulängsten zeigen können.

Bei Legasthenie handelt es sich nicht um eine Behinderung oder Krankheit, sondern um ein Phänomen, bei dem auf pädagogischer Ebene geholfen werden muss. Wenn ein Legasthenietraining früh genug ansetzt und das Umfeld auf den Betroffenen positiv reagiert, ist sehr oft ausschließlich pädagogische Hilfe nötig. Natürlich gibt es auch Fälle, wo Menschen mit ihrer Legasthenie so lange keine Hilfe bekommen haben, dass sie sehr verzweifelt sind und Folgeproblematiken entwickeln. Diese können sich zum Beispiel in Form von Rückzug, Aggression, Einnässen, Kopf- und Bauchschmerzen äußern. Ist dies der Fall, muss selbstverständlich zusätzlich psychologische und/ oder ärztliche Hilfe gewährt werden.
Auch dann gilt: Schreiben, Lesen und Rechnen lernt der Mensch nur, indem er diese Tätigkeiten tatsächlich einübt. Eine psychologische Therapie kann ein Legasthenietraining ergänzen, nicht jedoch ersetzen.

Der praktische Ratgeber bei LRS und Legasthenie

Heike Kuhn-Bamberger

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Autor: Heike Kuhn-Bamberger

diplomierte Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin (EÖDL)

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